Die DWA-Nachbarschaften sind freiwillige Zusammenschlüsse von Betreibern wasser- und abfallwirtschaftlicher Anlagen. Durch das Nachbarschaftsprinzip sollen der Gewässerschutz und der sichere Anlagenbetrieb gefördert werden. Im Mittelpunkt der Nachbarschaftsarbeit steht die Weiterbildung des Betriebspersonals.
Deshalb bietet die DWA jährlich verschiedene, kostenfreie Fortbildungstage in den Nachbarschaften an. Ehrenamtliche Fachleute betreuen die Fortbildungsveranstaltungen und stehen den Anlagenbetreibern ihrer Nachbarschaft als Ansprechpartner zur Verfügung.
Durch den Erfahrungsaustausch sollen sich die Teilnehmer kennenlernen und so zu ihren „Nachbarn“ Kontakt aufbauen und halten.
Um den besonderen Erfordernissen an den Betrieb von Regenbecken mit den Schwerpunkten der Reinigung, Instandhaltung und vor allem der technischen Ausstattung gerecht zu werden, sind diese Themen in den Kanal-Nachbarschaften des Landesverbandes inhaltlich angesiedelt. Insbesondere die messtechnische Ausstattung, die in einer Vielzahl der Regenbecken, speziell den Regenüberlaufbecken, veraltet oder nicht vorhanden ist, sollte in den Kanal-Nachbarschaften besondere Beachtung finden.
In den Kläranlagen-Nachbarschaften sollen neben den Auswirkungen von Mischwasserzuflüssen auf den Betrieb und Reinigungsleistung von Kläranlagen und dem Zusammenspiel von Kanal und Kläranlage vor allem die ökologischen Auswirkungen der Regenbecken und der Gewässerschutz behandelt werden.
Die Verzahnung der Kanal- und Kläranlagen-Nachbarschaften mit der Sonder-Nachbarschaft RÜB sowie die Vermittlung von Grundlagenwissens zu messtechnischer Ausstattung und dem Stand der Technik der Becken ist Grundlage für die Arbeit der Sonder-Nachbarschaft „Messen, Bewerten und Optimieren“
Der ordnungsgemäße Betrieb von Regenüberlaufbecken liegt in der Verantwortung der jeweiligen Betreiber. In Baden-Württemberg zeichnet sich die Nachbarschaftsarbeit seit mehr als 40 Jahren durch eine enge Zusammenarbeit von DWA, Betreibern und Aufsichtsbehörden aus. Im Netzwerk des Projekts RÜB-BW kommt dem Nachbarschaftsmodell mit seinem in der Praxis geprüftem Wissen und dem sichtbar machen von Best Practice eine besondere Bedeutung zu.
Auf den positiven Erfahrungen des Nachbarschaftsmodells aufbauend, sollen das Betriebspersonal und die Fach- und Führungskräfte mit den fachlichen Anforderungen für den Betrieb von Regenüberlaufbecken vertraut gemacht und schrittweise für einen ordnungsgemäßen Betrieb der fast 7.000 Anlagen im Land sensibilisiert und befähigt werden. Der Nutzen des Betreibers der Anlagen steht dabei im besonderen Fokus.
Schwerpunkte der Sonder-Nachbarschaften RÜB „Messen, Bewerten, Optimieren“ sind die Erfassung und Bewertung von Daten zu Einstau- und Entlastungsaktivität, wie sie das Umweltministerium mit dem Erlass von 2007 fordert. Die Sonder-Nachbarschaften sind nicht aufeinander aufbauend, sodass der Einstieg für neue Betreiber jederzeit gewährleistet ist. Grundlegende Kenntnisse sind von Vorteil, um den intensiven Austausch zwischen den Betreibern zu ermöglichen.
Im Jahr 2017 wurden die Gebiete der Sonder-Nachbarschaften RÜB neu, in kleinere Einheiten aufgeteilt. Dadurch ist ein intensiverer Austausch zwischen den Teilnehmenden und Nachbarn möglich. Die Aufteilung können Sie der folgenden Karte entnehmen: